Wirtschaft leidet unter Grenzen
20.02.2016 18:44
Die wiedereingeführten Grenzkontrollen vor allem auf dem Autobahn-Grenzübergang Walserberg zwischen Österreich und Deutschland verlagern den Verkehr.
Grenzgemeinden: Verstopfte Straßen
Mehr und mehr verstopfen Autokolonnen die Straßen in den Gemeinden, weil Autofahrer vor dem Eintreffen am Grenzübergang Walserberg (Wals) auf andere Routen ausweichen. Insbesondere die Gemeinden Großgmain und Wals selbst haben darunter zu leiden, dass die Autofahrer teilweise die kleineren Grenzübergänge ansteuern und es immer wieder zu Stau auf den Straßen kommt.
Ratlosigkeit und Verluste in den Gemeinden
In den betroffenen Gemeinden, auf Salzburger Seite Wals-Siezenheim und Großgmain und auf deutscher Seite vor allem Bad Reichenhall, macht sich inzwischen Ratlosigkeit breit. Im ORF Salzburg wird der Walser Bürgermeister Joachim Maislinger (ÖVP) so zitiert:
Es ist sinnlos, wenn auf der Autobahn der Stau steht und auch bei uns alle Straßen verstopft sind. Ich weiß überhaupt nicht, wie das weitergehen soll. Auch die Bürgermeister-Kollegen auf bayerischer Seite sind ratlos, ebenso der Kollege in Großgmain. Alle sind jedenfalls schon ziemlich nervös.
Bürgermeister Joachim Maislinger (ÖVP, Wals-Siezenheim)
CSU-Landrat fordert schnellere Grenzkontrollen
Neben den verstopften Straßen in den Gemeinden leidet vor allem die deutsche Gemeinde Bad Reichenhall unter starken wirtschaftlichen Einbußen. Man hat durch das Wiederhochziehen der Grenze herbe Verluste bei den Besuchern aus Salzburg insbesondere in der Altstadt und in der Rupertustherme hinnehmen müssen. Eine Lösung scheint noch in weiter Ferne zu sein, solange die Grenzkontrollen nicht wieder abgestellt werden, wird die Wirtschaft, die sich in den letzten 20 Jahren auf offene Grenzen und viel mehr wechselseitige Beziehungen eingestellt hat, leiden.
Inzwischen hat sich auch der bayrische Landrat Georg Grabner (CSU) mit einem Protestbrief bei seinem deutschen Innenminister gemeldet und schnellere Kontrollen an den Grenzen verlangt.