WLAN Laternen in der Kritik

11.03.2015 19:40

  • Straßenlaterne in der Nacht © Renè Müller / Unsplash (0dOKtrTX0Yc)

Straßenlaternen mit eigener Intelligenz: Emotionale Diskussion in Schleedorf über die geplanten WLAN-Straßenlateren aus der Steiermark.

WLAN-Laternen in Schleedorf

Laternen, die nicht nur die Straße beleuchten sondern viel mehr können, will die steirische Firma RadioLED in Schleedorf testen. Die Straßenlaternen sollen neben der Beleuchtung auch Zugang zum Internet über ein eingebautes WLAN ermöglichen und zusätzlich auch Wetter-Kameras beinhalten. Die Kameras und auch die Strahlung von den WLAN-Hotspots sorgt in Schleedorf für teils emotionale Disussionen.

Bewohner sammlen Unterschriften gegen Kamera-Laternen

Die Straßenlaternen, die zu Telefonmasten und acuh zu Kamerastandorten werden können, sorgen in Schleedorf für heftige Diskussionen. Im Ortszentrum von Schleedorf haben Bewohnerinnen und Bewohner nun etwa 200 Unterschriften gegen das Projekt gesammelt. Zur Bürgerdiskussion, die am Dienstag Abend in Schleedorf stattfand wurde auch Umweltmediziner Gerd Oberfeld vom Land Salzburg geladen. Er hatte für die Teilnehmer an der Diskussion sichtlich Überraschendes zu präsentieren. Aus Sicht des Umweltmediziners könnten nämlich die Straßenlaternen eine Verringerung der Strahlenbelastung für Schleedorf bedeuten, als der bestehende Handymast der von einem Hang aus bisher das Dorf mit Netzanbindung und Telefonverbindungen versorgt.

Konkret soll in einer Woche am 18. März zum ersten Mal in Schleedorf genau gemessen werden. Dabei soll herausgefunden werden, ob die Messwerte in der Realität das halten, was in der Theorie versprochen ist. Die Steirer gehen mit viel Elan in das Projekt, denn für die steirische Firma bedeutet der Testfall Schleedorf die Frage ob das Produkt auf den Markt gehen kann. Aus ganz Österreich haben sich laut RadioLED etwa 120 Gemeinden schon gemeldet und Interesse an der technischen Lösung bekundet.

Videoüberwachung in der Kritik

Die Kritik der Dorfbewohner von Schleedorf richtet sich aber nicht nur gegen das Thema Strahlenbelastung und Funkkapazitäten der Laternen, sondern auch gegen die Videofunktionalität. Denn diese könnte neben den schön anzusehenden Wetterkameras letztlich auch das Thema Überwachung mit bringen. In diesem Zusammenhang hat auch ein Umweltmediziner keine Argumentation.

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