Asylwerber in der alten Post

25.02.2015 13:51

  • St. Gilgen, Altes Post- und PSK-Gebäude (jetzt Asylheim) © Roland Vidmar

St. Gilgen stellt Wohnraum zur Verfügung und konnte nun 25 Asylwerber in der alten Post und PSK-Filiale im Ort unterbringen.

Asylunterbringung in St. Gilgen

Nach längerer Suche konnte die Gemeinde St. Gilgen im Februar nun eine Unterkunft für bis zu 25 Asylwerber schaffen. Ausgewählt wurde das Gebäude der früheren Post- und PSK-Filiale im Ortszentrum von St. Gilgen. Die 25 Asylwerber sind inzwischen eingezogen. Laut Angaben des Bürgermeisters Otto Kloiber fallen die Asylwerber im Ort nicht weiter auf, außer durch zuvorkommendes und höfliches Verhalten.

Heftiges Tauziehen im Vorfeld

Im Vorfeld der Eröffnung des Asylwerberheimes in der alten Post in St. Gilgen war es zu zahlreichen Debatten, auch im Gemeinderat der Gemeinde gekommen. Der Bürgermeister Otto Koiber hatte sich den Ausspruch von Innenministerin Johanne Mikl-Leitner zu Herzen genommen wonach das Problem mit den Asylwerbern durchaus zu schaffen wäre, wenn jede Gemeinde zehn bis zwanzig Flüchtlinge aufnimmt.

Gegensatz: Nobeltourismus und Asylwerberheim

Dass in St. Gilgen, einer Gemeinde, die vor allem von relativ noblem Tourismus am Wolfgangsee lebt, ein Gegensatz mit einem Asylwerberheim entsteht, ist das Hauptargument vieler Kritiker. Bürgermeister Otto Kloiber dagegen wird auf der Webseite des Gemeindebundes mit der Aussage zitiert.

"Bei uns ist es normal, dass Flüchtlinge aufgenommen werden. Schon in den 50ern wurden ungarische Flüchtlinge untergebracht, in meiner Hauptschulzeit Ende der 70er waren es die Polen. Seit den 80ern haben wir eigentlich immer um die hundert Asylanten in der Gemeinde."
Otto Kloiber, Bürgermeister St. Gilgen

Die Asylwerber sind inzwischen vollzählig in der Gemeinde eingetroffen. Die jüngeren von ihnen haben auch bereits das Jugendzentrum für sich entdeckt und sind dort gut integriert worden. Bei der Suche nach Quartieren hat der Bürgermeister sich persönlich ans Telefon gehängt und viel positives Feedback bei der Suche nach Zimmern für Flüchtlinge erhalten.

Sanierung für 6.000 Euro

Für die Renovierung des alten Post- und PSK-Gebäudes konnte man sich mit der Post schließlich einigen. Die Gemeinde übernahm die Renovierung selbst und hat dafür ein Budget von rund 6.000 Euro veranschlagt. Durch die zahlreichen Hilfsangebote aus der Bevölkerung in St. Gilgen wird dieses Budget aber wahrscheinlich unterschritten.

Quartierleiter des Asylwerber-Wohnheimes ist Josef Niederbrucker, es wird auch ersucht mit dem Leiter Kontakt aufzunehmen, wenn neue Asylwerber in St. Gilgen eintreffen sollten. Er ist telephonisch unter der Nummer +43 6227 244569 erreichbar.

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